Über Kendo

Der Weg des Schwertes

Die Faszination, sich mit anderen zu messen, ist so alt wie die Menschheit.
So wurde aus dem traditionellen japanischen Schwertkampf ein moderner Erlebnissport.

Heute wird im Duell mit dem Shinai der ganze Mensch mit Körper und Geist gefordert. Beweglichkeit und technisches Können sind nötig, um im Wettkampf zu bestehen.

Kendo ist nicht nur ein Sport für junge Leute. Im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten kann man Kendo bis ins hohe Alter ausüben.

Die Wortkombination „Ken“ (das Schwert) und „Do“ (der Lebensweg) deutet darauf hin, dass Kendo eine lebenslange Arbeit an der Verbesserung der eigenen Fähigkeiten und der Suche nach Perfektion ist.

Der Wettkampf

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Nicht der Sieg über einen Gegner ist entscheidend, sondern die Vervollkommnung der eigenen Technik. Es genügt also nicht, den Gegner zu treffen, sondern der Schlag mit dem Bambusschwert (Shinai) muß mit überzeugender Schärfe und Körperspannung ausgeführt werden.
Begleitet wird der Schlag von einem durchdringendem Kampfschrei (Kiai).
Nach dem Schlag wird der Gegner weiter kontrolliert, um die Situation sicher zu beherrschen (Zanshin).

Erst wenn alle Teile eines Angriffs koordiniert ausgeführt wurden (Ki-Ken-Tai-Ichi), werden die Schiedsrichter dem Angreifer einen Punkt zusprechen.

Im Kendo-Wettkampf gibt es vier Trefferflächen, die alle durch eine Rüstung geschützt werden …

  • Men – der Schlag zum Kopf
  • Kote – der Schlag zu den Handgelenken
  • Do – der Schlag zum Rumpf / Rippenbogen
  • Tsuki – der Stich zum Hals.

Die Graduierung

Wie in den meisten Budo-Sportarten ist auch im Kendo der Werdegang unterteilt in

  • Schüler-Grade (Kyu-Grade 6 – 1) und
  • Meister-Grade (Dan-Grade 1 – 8). 

Die einzelnen Grade werden durch eine Prüfung erreicht, wobei die Kyu-Prüfungen in unserem Dojo abgelegt werden können. Anders als in vielen anderen Budo-Sportarten gibt es beim Kendo keine äußerlichen Unterscheidungsmerkmal (Gürtelfarben, o.a.), die über den Ausbildungsstand Auskunft geben. Allerdings wird das Können eines Kendoka schon nach wenigen Augenblicken des gemeinsamen Trainings deutlich.

Der Deutsche Kendo-Bund (DKenB – zu dem wir gehören) hat zu den Prüfungen ein umfassendes Regelwerk erstellt – eine Übersicht dazu gibt es hier …

Prüfungsordnungen des DKenB

Die (Aus-)Rüstung

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Im ersten halben Jahr wird in einfacher Trainingskleidung geübt. Danach werden die Schüler schrittweise an die Kendo-Rüstung herangeführt. 

Diese Rüstung besteht aus 

  • Hakama – einem weiten Hosenrock
  • Kendogi – einer weiten Jacke
  • Tenugui – einem Kopftuch
  • Men – einem Kopf- und Schulterschutz mit einem gitterartigen Gesichtsschutz
  • Do – einem Brustpanzer aus Kunstoff und Leder
  • Tare – einem Beckenschutz aus mehreren Platten gepreßter Baumwolle
  • Bokuto – einem Schwert aus Hartholz für Katas für Übungen ohne Körperkontakt
  • Shinai – einem Bambusschwert für freie Kämpfe mit Körperkontakt.

Da die Qualität der Rüstungen sehr unterschiedlich sein kann, ist eine Preisangabe sehr schwierig. Gerne stellen wir Neulingen in der Anfangszeit alle Rüstungsteile leihweise zur Verfügung und beraten bei einer Neuanschaffung.

Die Verletzungsgefahr ist gering.